Der Muttertag ist längst zum Blumentag geworden. Wie und warum, wissen heute nur noch wenige.
Die Geschichte des "Muttertages" ist eine echt amerikanische Geschichte. Ausgerechnet eine Junggesellin hatte den Einfall, an einem bestimmten Tag im Jahr der Mütter zu gedenken: Anna Jarvis (1864-1948). Sie verfocht diese Idee mit totalem persönlichen und finanziellen Einsatz. Die Tochter eines reichen und angesehenen amerikanischen Bürgers kämpfte als eine der ersten Frauenrechtlerinnen der Vereinigten Staaten für die Gleichberechtigung ihrer Mitschwestern. Diesem Ideal, diesem Ziel widmete sie ihre ganze Jugend. Sie wollte frei sein und ungebunden.
Es galt für Anna Jarvis nicht ausschließlich die Gleichberechtigung der Frauen allein, sie widmete sich mit aller Energie der Anerkennung der Mütter in aller Welt.
Ihre eigene Mutter war am zweiten Mai Sonntag des Jahres 1905 gestorben. Dieser Tag sollte nun zum Gedenktag aller Mütter werden - der lebenden und der toten.
Mit fanatischem Unternehmungsgeist begann Anna Jarvis, ihre Idee zu verwirklichen. Von einem Teil ihres Erbes kaufte sie in Philadelphia ein Werbebüro, das auf Hunderttausenden von Plakaten und Flugzetteln die Anna Jarvis-ldee verkündete: "Schafft den Ehrentag der Mutter - setzt diesen Frauen ein unvergängliches Denkmal". Sie versuchte, die Bürger ihrer Stadt für ihre Ideen zu gewinnen. In Briefen wandte sie sich an Geistliche, Politiker und andere einflußreiche Männer. Und tatsächlich wurde in Philadelphia bereits 1908 der zweite Mai - Sonntag offiziell zum Muttertag erklärt.
Nach diesem ersten Erfolg verlegte Miss Jarvis ihre Agentur vorübergehend nach Washington, um ihr Anliegen dem Kongreß zu unterbreiten. Sie wurde dort bald zu einer bekannten, wenn auch zunächst nur belächelten Persönlichkeit. Die Politiker hatten andere Sorgen. Galt es doch, sich der streitbaren Frauen zu erwehren, die um das Stimmrecht ihrer Geschlechtsgenossinnen kämpften. Anna Jarvis gab sich aber nicht so schnell geschlagen. Allmählich begann ihre Idee in das Bewußtsein ihrer Mitbürger einzudringen.
Im Frühjahr 1914 war es dann soweit. Für Anna Jarvis schlug die glücklichste Stunde ihres Lebens, als Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai zum Ehrentag der Mütter proklamierte. Miss Jarvis war über Nacht berühmt geworden. Überall in der Welt folgte man dem amerikanischen Beispiel. In England, Schweden, Dänemark, aber auch in Ostasien und Mexiko. Übernommen von den Amerikanern wurde aber auch das gute Geschäft.Anna Jarvis mußte zu ihrem Kummer miterleben, daß ihr Erfolg zu einem Pyrrhussieg wurde. Die edlen Motiven entsprungene Idee ging schnell im Geschäftsrummel unter. Und Anna Jarvis zog sich nach jahrelangem Kampf verbittert und verarmt zurück.
1948 starb die einstmals reiche, von Idealen erfüllte Frau in einem Altersheim in Philadelphia. Die Kosten für ihre Pflege im Heim hatten - Ironie des Schicksals - dankbare Blumenhändler bezahlt, deren Umsatz dank der Idee von Anna Jarvis erheblich gestiegen war. In Deutschland wurde der Muttertag ausgerechnet im Jahr der großen Geldentwertung 1923 eingeführt. (Und nicht, wie viele annehmen, während des Dritten Reiches.) Dass Geschäftsleute verschiedener Branchen davon profitieren, ist unbestritten und erklärlich.
Amerikanische Blumenhändler versuchten die Begründerin des Muttertages zu trösten: "Wir haben nicht damit angefangen, Miss Jarvis, und wir können es jetzt nicht mehr aufhalten. Die Leute wollen Blumen". Und was haltet IHR von diesem Tag?
John
Die Geschichte des "Muttertages" ist eine echt amerikanische Geschichte. Ausgerechnet eine Junggesellin hatte den Einfall, an einem bestimmten Tag im Jahr der Mütter zu gedenken: Anna Jarvis (1864-1948). Sie verfocht diese Idee mit totalem persönlichen und finanziellen Einsatz. Die Tochter eines reichen und angesehenen amerikanischen Bürgers kämpfte als eine der ersten Frauenrechtlerinnen der Vereinigten Staaten für die Gleichberechtigung ihrer Mitschwestern. Diesem Ideal, diesem Ziel widmete sie ihre ganze Jugend. Sie wollte frei sein und ungebunden.
Es galt für Anna Jarvis nicht ausschließlich die Gleichberechtigung der Frauen allein, sie widmete sich mit aller Energie der Anerkennung der Mütter in aller Welt.
Ihre eigene Mutter war am zweiten Mai Sonntag des Jahres 1905 gestorben. Dieser Tag sollte nun zum Gedenktag aller Mütter werden - der lebenden und der toten.
Mit fanatischem Unternehmungsgeist begann Anna Jarvis, ihre Idee zu verwirklichen. Von einem Teil ihres Erbes kaufte sie in Philadelphia ein Werbebüro, das auf Hunderttausenden von Plakaten und Flugzetteln die Anna Jarvis-ldee verkündete: "Schafft den Ehrentag der Mutter - setzt diesen Frauen ein unvergängliches Denkmal". Sie versuchte, die Bürger ihrer Stadt für ihre Ideen zu gewinnen. In Briefen wandte sie sich an Geistliche, Politiker und andere einflußreiche Männer. Und tatsächlich wurde in Philadelphia bereits 1908 der zweite Mai - Sonntag offiziell zum Muttertag erklärt.
Nach diesem ersten Erfolg verlegte Miss Jarvis ihre Agentur vorübergehend nach Washington, um ihr Anliegen dem Kongreß zu unterbreiten. Sie wurde dort bald zu einer bekannten, wenn auch zunächst nur belächelten Persönlichkeit. Die Politiker hatten andere Sorgen. Galt es doch, sich der streitbaren Frauen zu erwehren, die um das Stimmrecht ihrer Geschlechtsgenossinnen kämpften. Anna Jarvis gab sich aber nicht so schnell geschlagen. Allmählich begann ihre Idee in das Bewußtsein ihrer Mitbürger einzudringen.
Im Frühjahr 1914 war es dann soweit. Für Anna Jarvis schlug die glücklichste Stunde ihres Lebens, als Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai zum Ehrentag der Mütter proklamierte. Miss Jarvis war über Nacht berühmt geworden. Überall in der Welt folgte man dem amerikanischen Beispiel. In England, Schweden, Dänemark, aber auch in Ostasien und Mexiko. Übernommen von den Amerikanern wurde aber auch das gute Geschäft.Anna Jarvis mußte zu ihrem Kummer miterleben, daß ihr Erfolg zu einem Pyrrhussieg wurde. Die edlen Motiven entsprungene Idee ging schnell im Geschäftsrummel unter. Und Anna Jarvis zog sich nach jahrelangem Kampf verbittert und verarmt zurück.
1948 starb die einstmals reiche, von Idealen erfüllte Frau in einem Altersheim in Philadelphia. Die Kosten für ihre Pflege im Heim hatten - Ironie des Schicksals - dankbare Blumenhändler bezahlt, deren Umsatz dank der Idee von Anna Jarvis erheblich gestiegen war. In Deutschland wurde der Muttertag ausgerechnet im Jahr der großen Geldentwertung 1923 eingeführt. (Und nicht, wie viele annehmen, während des Dritten Reiches.) Dass Geschäftsleute verschiedener Branchen davon profitieren, ist unbestritten und erklärlich.
Amerikanische Blumenhändler versuchten die Begründerin des Muttertages zu trösten: "Wir haben nicht damit angefangen, Miss Jarvis, und wir können es jetzt nicht mehr aufhalten. Die Leute wollen Blumen". Und was haltet IHR von diesem Tag?
John
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